Jakob Vollmer
(Abt 1570-1643)

 

Family Links

Spouses/Children:
Barbara Heizmann

Jakob Vollmer

  • Born: Abt 1570, Wolfach-Übelbach
  • Marriage: Barbara Heizmann about 1590 in Wolfach-Kinzigtal
  • Died: 1643, Wolfach-Kinzigtal about age 73
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bullet  General Notes:

"Volmar". Bauer im Übelbach, Sonnenwirt im Langenbach, Vogt der Gemeinde Kinzigtal.
Die Familie Vollmer. (Quelle Frank Schrader Familienbuch)
Die Familie Vollmer stammt aus dem Übelbach, einem Seitental des Langenbachs. Das Übel- und Langenbachtal gehören zur Gemeinde Kinzigtal ("Kintzigertal"), die am 1.Dezember 1971 in die Stadt Wolfach eingemeindet wurde. Mit "Kinzigtal" ist hier also nicht das gesamte Tal der Kinzig gemeint, sondern nur diese Gemeinde, zu der neben zahlreichen Tälern die beiden Ortsteile Halbmeil und St.Roman gehören. Die wirtschaftlichen, sozialen und kirchlichen Bindungen zwischen Wiolfach und Kinzigtal waren immer schon sehr stark. Der Kinzigtäler Vogt amtierte im Wolfacher Vorstdttor, das sich in der Nähe des ehemaligen Gasthauses "Zum Engel" befand. Beim Brand des Vorstadttores 1849 wurde das Gemeindearchiv von Kinzigtal vernichtet.
In einem alten Hofgut im Langenbach entstand im Wohnteil des Hofgebäudes 1615 die Gastwirtschaft "Zur Sonne". der erste Wirt, der später auch Vogt der Gemeinde Kinzigtal wurde, hieß Jakob Vollmer (ca. 1570-1643) und stammt aus dem Übelbach. Er heiratete 1590 Barbara Heizmann aus dem Kinzigtal. Im Jahre 1615 berichtet ein im f.f.Archiv in Donaueschingen aufbewahrtes Protokoll des Oberamtes Wolfach:
"Jacob Vollmer im Übelbach hat abermalen angehalten ihm hiervorbegehrtermaßen im Langenbach Wirthschaft treiben zu lassen, dem es (weyl der Vogt und Gericht solches auch für gut geachtet) dergestallt bewilliget, daß er der Landesordnung gemäß würte, darinnen keine Gefahr brauchen, noch auch die Leut übernehmen, sondern den Gästen zimblich Futter und Mahl umb einen billichen (Pfennig) darreichen und aufstellen, auch allen Unterthanen im Langenbach und Übelbach frey stehen solle, die Hochzeithen, Taufsuppen und waß dergleichen bei ihm oder zur Halbmeyl zu halten, und soll auch mit dem Schießen umbgmacht, aber khein Gericht zu Übelbach gehalten werden".
Ab 1636 durften in der "Sonne" auch "Kaufzehrungen" abgehalten werden.
Drei Jahr nach ihrer Gründung begannen durch den 30jährigen Krieg für die "Sonne" schwierige Zeiten. Der Krieg brachte zwar in den ersten 14 Jahren keine feindliche Besetzungen im Kinzigtal, dafür aber Durchzüge der eigenen verbündeten Truppen, die oft genau so schlimm hausten wie die Gegner. Es gab zwangsweise Nahrungsmittel- und Geldabgaben sowie Frondienste für die Befestigung der Städte Wolfach und Hausach. Von 1632 an begannen auch im Kinzigtal die ersten Besatzungen durch feindliche schwedische und französische Truppen. Sie nahmen Kontributionen und Brandschatzungen vor und brachten eine große Hungersnot und die Pest mit sich. An Pest starben im Jahr 1635 im Kirchspiel Wolfach-Kinzital 432 Personen, nahezu ein Drittel der damaligen Einwohnerschaft.. Im Jahr 1643 machte der Wolfache Stadtpfarrer Simon Loth im Totenbuch seiner Pfarrei folgenden Eintrag:
"Im Anfang dieses Jahres gleich nach dem Fest Mattthiä Apl. (=24.Februar 1643) sein allhie die Weimarischen Kriegs Völkher eingefallen, 15 Wichen bestendig Verpliben, durch welche alle beynahe Pfarrrkinder in das ellendt Vertriben, in slebigem erfroren oder sonsten wegen Kummernus gestorben sein".
Es folgt eine Liste von elf Verstorbenen, darunter:
"Barbara Heützmennin, Jacob Vollmers Vogts im Kintzgerthal Haußfraw. (....) Jacob Volmar, Vogt im Kintzgerthal. Diese alle sein von Mathiae ernenten biß auff den 21,tag Julij, thails von Soldaten jahmerlich geschlagen, plagt, gequelet, umbgebracht wurden oder auß lauter Trawrigkeit und Laid gestorben".
Jakob Vollmer hatte bereits im Jahr 1629 Hofgut und Wirtschaft seinem Sohn Paul Vollmer übergeben. Paul amtierte in späteren Jahren ebenfalls als Stabsvogt von Kinzigtal. Er heiratete dreimal: um 1629 Lucia Heizmann, sieben Jahr später Anna Armbruster aus Schapbach und als 73jähriger Elisabeth Heitz.
Früher wurde genau darauf geachtet, daß jede Wirtschaft ihr eigenes "Einzugsgebiet" hatte, um ihr eine solide wirtschaftliche Grundlage zu geben. So kam es auch zu folgendem Streit:
"Im Jahr 1658 erwuchs zwischen Paul Vollmar, dem Vogt und Langenbacher Wirt, und Tobias Waydele, dem Wirt in der Halbmeyl, wegen der Staabs- oder Taaalzehrungen ein Zankh und Streit, indem jeder die zehen Bauern bei St.Roman in seinen Zehrungsbez2 CONC urkh züehen und haben wollen und darüber amtlichen Bescheid begehrten. Worauf zu Bescheid erhalten, daß Vogt Vollmar Wirtschaft halber sich einzig und allein mit beeden Thälern und Zünkhen Langenbach und Übelbach und was selbige in sich haben be(g)nüegen müsse, übrige Stabsangehörige aber alle, soviel die Zehrung belangt, zur Halmeyl von Alters her gehören und bleiben sollen. Anlangend die Ordinari- und auch An- und Endschießen sollen selbige, wie auch die Gesellentäntz, alleweg zweimal bei der Halbmeyl, das drittemal aber beim Vorgt im Langenbach, und wo oder an welchem Ort geschossen wurde, an selbigem Orte auch der Tanz und nit an beeden Orten zumahl gehalten werden".
Während des französischen Krieges gegen Holland (1672-79) blieb die f.f. Herrschaft zwar von fremden Truppen verschont, aber die eigene kaiserlichehn Soldaten hausten gewalttätig darin, sodaß sich besonders von einzeln stehenden Gehöften viele Einwohner nach Wolfach flüchteten. Im Wolfacher Totenbuch steht geschrieben:
"Am 21.Mai 1678 ist allhier zu Wolfach gestorben in der Flucht Paulus Vollmer, Vogt in dem Kintzigertahle, wohnhaft in dem Langenbach".
Aus Paul Vollmers 2.Ehe gingen u.a. seine Söhne Georg (1650-1738) und Paul 1657-1705) hervor. Georg machte sich in Wolfach als Metzgermeister selbständig und wurde Ratsherr, Paul übernahm 1678 Hof und Wirtschaft seines Vaters. Das Gasthaus "Zur Sonne" im Langenbach blieb über Mathias, Josef, Andreas, Matthäus und Severin Vollmer noch 5 Generationen lang im Famlienbesitz. Severin verkaufte nach neunjähriger Tätigkeit das Hofgut und die Wirtschaft, um den Thesenhof erwerben zu können. Am 11.Juni 1878 brannte die "Sonne" und das Hofgut bis auf die Grundmauern nieder. 200 Zentner vor dem Haus aufgestapelter Rinde verbrannten mit. Nur das Vieh konnte gerettet werden. Am 12.Mai 1882 wurde das drei Jahre zuvor aufgebaute Haus erneu von einer Feuersbrunst heimgesucht. Trotz rasch herbeigeeilter Hilfe konnte auch dieses Mal, außer dem Vieh, nichts gerettet werden. (Das Gasthaus Sonne existiert heute noch).
Quelle: Friedrich Mussler

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Jakob married Barbara Heizmann about 1590 in Wolfach-Kinzigtal. (Barbara Heizmann was born in Wolfach-Übelbach and died in 1643 in Wolfach-Übelbach.)



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