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Xaver Mandel
Luise Georg
Friedrich Armbruster
(1831-1903)
Sophie Armbruster
(1828-1887)
Hermann Mandel
(1854-1900)
Bertha Sophie Armbruster
(1862-1946)
Hermine Mandel
(1888-1969)

 

Family Links

Hermine Mandel

  • Born: 10 Jul 1888, Frankfurt (Am Main)
  • Died: 4 Apr 1969, Fußbach at age 80
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bullet  General Notes:

Lebensbild nach mündlichen Angaben: Der Vater war ein Postbeamter, ebenfalls aus einer Handwerkerfamilie (Schreinerei) stammend und er heiratete in den Armbruster-Clan in Wolfach ein! Das junge Paar zieht nach der Hochzeit nach Frankfurt a.M., zum Dienstort des Bräutigams. Der war für die Bahnpostlinie Frankfurt-Basel verantwortlich.
Dort in Frankfurt a.M. ist "Gotte-Mimi" auch geboren wie ihre ältere Schwester "Liesel". Mit 12 Jahren verlor sie ihren Vater und die Mutter stand mit den beiden Kindern allein in der fernen Großstadt. Sie gingen nach Wolfach zurück und alle drei wohnten in dem Haus Vorstadtstr. 27 bis zu ihrem Tod. Über Mimis Schulbesuch ist wenig bekannt. Sie erzählte, daß sie in Wolfach noch in der Bürgerschule war. Als sogenannte "Höhere Tochter " mußte sie natürlich Klavier spielen, aber ihre späteren Kunst-Darbietungen in unserer Kinderzeit auf diesem Gebiet waren nicht allzu anspruchsvoll.
Sie war bis fast ins hohe Alter ein fröhliches und lachendes Menschenkind, den ganzen Tag sang oder trällerte sie vor sich hin. Einem "Grammophon-Apparat" Marke "Die Stimme seines Herrn" hatte sie ihn Gebrauch, den ihr Fritz Armbruster geschenkt hatte . Er stand auf dem einem Flügel, der Plattenvorrat war nicht allzu umfangreich. Außer einigen Schlagern der Zeit wie "Was macht der Maier.." und der "Bummelpetrus" waren es meist "Straußwalzer". Auch Stücke aus wie Opern "Dichter und Bauer" oder gar "Aida" tönten blechern aus dem Holzkasten, wenn man das Federwerk mit der Kurbel aufgezogen und eine neue Nadel in die Dose am blechernen Tonarm eingesetzt hatte. Ab und an gab sie dazu ein Solo zur Begleitung der dargebotenen Musik: wie sch on gesagt, Musik war ihr Leben! Das wirkte sich natürlich auch bei ihrer religöse Betätigung aus: viele Jahre war sie im Kirchenchor. Ich glaube mich zu erinnern, sie hatte eine Urkunde über 60 Jahre Mitgliedschaft. Und die Wolfacher sagten von ihr, daß der Pfarrer erst anfangen würde, wenn das "Fräulein Mandel" da wäre. Das stimmte auch. Sie war nämlich ihr Leben lang immer etwas locker mit ihrer eigenen Zeit umgegangen. So mußte sie meist in einem leichten Trab zur Kirche eilen, aber: dort sang man schon. Sie setzte, schon ab der untersten Treppe mit lauter Sopranstimme die Orgel begleitend, zum Endspurt an: die Stufen hinauf zur "Empore", an ihren Platz gleich neben der Orgel. Sie führte ihrer Mutter und der berufstätigen Schwester "Liesel" den Haushalt, wie man so sagt. In ihrer Jugendzeit war sie auch berufstätig, in der Wolfacher Apotheke als Helferin. Eine unglückliche Liebe zu einem "Provisor" hat ihr anscheinend das Heiraten ve rgällt, sie blieb deswegen ihr Leben lang ein "Single".
Später, mit zunehmendem Alter, wurde sie "wiislos", wie man in "Wolfe" sagt, ihre Gehirn verkalkte mehr und mehr. Sie kaufte bei's "Thedore" gegenüber Unmengen Nudeln und Reis, kochte Brei und bedeckte alle Fensterbretter ihrer ebenerdig gelegenen Räume außen am Haus mit dieser Schmiere, um damit die Nachbarskatzen zu verpflegen. Bald darauf brachte man nach Fußbach. Dort starb sie nach einigen Jahren bettlägerig und umnachtet, zuletzt hat sie nur noch mit Stoffpuppen gespielt.



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